
Unsere diesjährige Reise in den Norden begann früh – einerseits im Jahr, andererseits in der Uhrzeit. Um 02:45 Uhr fuhren wir los in Richtung Genfer Flughafen. Die Autobahn war um diese Zeit leer, sodass wir entspannt und pünktlich um kurz nach vier zur Eröffnung der Gepäckaufgabe ankamen. Mit einem Fast-Track-Ticket für die Sicherheitskontrolle ging alles reibungslos: Innerhalb von drei Minuten waren wir durch und konnten uns in Ruhe ein frühes Frühstück gönnen.
Gegen Mittag landeten wir in Tromsø, wo wir unser Mietauto – einen Toyota RAV4 mit Spikes – entgegennahmen. Das Wetter war fantastisch, und obwohl wir zum Ende unserer Reise noch einmal vier Tage in Tromsø verbringen würden, nutzten wir die Gelegenheit, um einen kurzen Stopp an der berühmten Eismeerkathedrale einzulegen. Dieses Mal wollten wir sie nicht nur aus der Ferne bewundern, sondern auch aus nächster Nähe erleben – eine perfekte Gelegenheit für ein paar Fotos.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Finnland. Kurz hinter Tromsø folgten wir der E8, einer der wenigen Strassen, die durch diese abgelegene, verschneite Landschaft führen. In unseren Breiten würde man sie kaum als Hauptstrasse bezeichnen, doch hier war sie die einzige wirkliche Verbindung. Die Strasse war von Schnee und Eis bedeckt, aber dank der Spikes auf den Reifen liess sich das Auto sicher steuern. Jasmin übernahm das Steuer – sie fährt immer unglaublich souverän, sodass ich ganz entspannt neben ihr sitzen, filmen und die Aussicht geniessen konnte. Navigieren musste ich ja kaum, unser Ziel war klar: die finnische Grenze bei Kilpisjärvi.
Die Fahrt entlang der Fjorde war atemberaubend. Die tief stehende Mittagssonne tauchte die verschneiten Berge und das Eis in ein warmes, goldenes Licht, das schon fast an einen Sonnenuntergang erinnerte – ein Naturschauspiel, das wir so noch nie erlebt hatten. Ich musste schmunzeln: Jeder kennt die Mitternachtssonne, aber die "Mittagssonne", die bereits um zwölf Uhr mittags tief am Horizont hängt und sich schon fast für den Sonnenuntergang bereit macht, war eine völlig neue Erfahrung.
Als wir die Grenze nach Finnland passierten, bemerkten wir plötzlich, dass unsere Ankunftszeit auf dem Navi eine Stunde später angezeigt wurde – die Zeitverschiebung! Finnland liegt in einer anderen Zeitzone als Norwegen, und so hatten wir plötzlich eine Stunde „verloren“.
Schliesslich erreichten wir unser Hotel, in dem wir für eine Woche bleiben würden. Unsere Junior Suite bot allen Komfort, den wir uns für diese Reise gewünscht hatten – inklusive einer eigenen Sauna. Ich hatte das Hotel bereits vor unserer Wohnungsanschaffung gebucht, und inzwischen gehört eine Sauna für uns einfach dazu – ein Luxus, den wir nicht mehr missen möchten.
Draussen herrschten Temperaturen zwischen minus 22 und minus 25 Grad. Das merkten wir spätestens am nächsten Tag, als wir uns zu einem Spaziergang aufmachten. Natürlich waren wir bestens ausgerüstet mit warmer Kleidung, doch besonders im Gesicht war die Kälte beinahe unerträglich. Jetzt verstanden wir, warum hier alle die typischen Sturmhauben tragen – ohne Schutz an den Kieferhöhlen ist die eisige Luft kaum auszuhalten.
Kilpisjärvi – ein Ort, der schwer zu beschreiben ist. Es ist keine richtige Stadt, kein typisches Dorf, sondern vielmehr eine Ansammlung von Ferienhäusern, einer Tankstelle, einem kleinen Einkaufsladen und ein paar Hotels. Im Winter liegt alles in tiefem Schnee versunken, der See ist zugefroren, und die Strassen sind oft von Eis bedeckt. Hier draussen, in dieser abgeschiedenen Gegend, gibt es nur wenige Strassen – und auf diesen dominieren riesige Lastwagen.
Wer hier unterwegs ist, muss sich den Strassenverhältnissen bewusst sein. Ein Schneesturm kann von einer Minute auf die nächste einsetzen, und die LKW-Fahrer nehmen wenig Rücksicht. Die tonnenschweren Trucks donnern über die Strassen, egal wie schmal oder vereist sie sind. Besonders in der Nacht wirkt das Ganze noch bedrohlicher. Jasmin erzählte, dass sie sogar einen Lastwagen mit zwei Anhängern gesehen hat – auf einer Strasse, die gerade mal so breit ist wie eine unserer Hauptstrassen. Ein beeindruckendes, aber auch respekteinflössendes Bild.
Am Mittwoch stand ein ganz besonderes Erlebnis auf dem Programm: Ein Besuch bei einem Sami-Rentierzüchter. Es war eine Gelegenheit, mehr über die Kultur der Samen zu erfahren – eine indigene Volksgruppe, die seit Jahrhunderten in dieser Region lebt und unter anderem für ihre Rentierzucht bekannt ist.
Der Rentierzüchter empfing uns herzlich und erzählte uns viel über sein Leben und seine Arbeit. Besonders spannend war es, die halbwilden Rentiere aus nächster Nähe zu erleben. Wir durften sie sogar füttern – mit wohlriechenden Flechten, ihrer Lieblingsspeise. Erst ein paar Tage habe ich den Fütterungstrick gesehen: Man sollte das Futter nicht von unten anbieten, sondern von oben. Denn wenn die Tiere ihren Kopf nach hinten neigen, um die Flechten zu greifen, vermeiden sie es, mit ihrem mächtigen Geweih versehentlich nach vorne auszuschlagen. Es war trotzdem eine liebliche Erfahrung.
Der Züchter machte aber auch schnell klar: Diese Tiere sind keine Kuscheltiere. „Wenn du hierherkommst, um ein Rentier zu knutschen, bist du am falschen Ort“, sagte er mit einem Schmunzeln. Es war spürbar, dass er mit grossem Respekt mit den Tieren umgeht – nicht als Haustiere, sondern als halbwilde Geschöpfe, die in dieser extremen Umgebung leben.
Ein besonders amüsantes Detail aus seinem Vortrag blieb mir im Gedächtnis: „Frage nie einen Rentierzüchter, wie viele Rentiere er besitzt.“ Diese Frage gilt in der Sami-Kultur als unhöflich – ähnlich wie man einen Bitcoiner nicht fragt, wie viele Bitcoin er besitzt. Eine Parallele, die ich sehr spannend fand.
Das magische Leuchten der Nordlichter
Eines der grössten Abenteuer, das man hier im Norden erleben kann, ist kein menschliches Werk, sondern ein Naturschauspiel von unbeschreiblicher Schönheit – die Nordlichter, die Aurora Borealis. Schon bei unseren vergangenen Reisen hatten wir das Glück, dieses faszinierende Phänomen zu sehen, und auch diesmal hofften wir, dass sich der Himmel für uns öffnen würde.
Die Jagd nach den Nordlichtern ist immer ein wenig nervenaufreibend. Man beobachtet ständig die Vorhersage-Apps, checkt den KP-Index – ein Mass für die geomagnetische Aktivität – und hofft, dass der Himmel klar bleibt. Denn egal, wie stark die Nordlichter theoretisch sind: Ist der Himmel bewölkt, bleibt das Spektakel unsichtbar.
Am Mittwochabend gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Gegen 21:30 Uhr klarte der Himmel ein wenig auf, und wir machten uns auf den Weg nach draussen. Für etwa eine halbe Stunde konnten wir schwache Auroras am Himmel erkennen – ein sanftes Flackern, das jedoch weit hinter den Vorhersagen zurückblieb. Enttäuscht waren wir nicht, aber wir hatten uns insgeheim natürlich mehr erhofft. Also kehrten wir gegen 23:00 Uhr ins Zimmer zurück und gingen schlafen – in der Annahme, dass es das für diesen Abend gewesen war.
Doch dann, um 01:30 Uhr, wurde ich plötzlich wach. Ich drehte mich zur Seite und blickte durch unser grosses Fenster hinaus in die Dunkelheit. Und da waren sie! Ein grünliches Leuchten, das über den Himmel tanzte. Mein Herz raste. Sofort rüttelte ich Jasmin wach – sie bekam fast eine Herzattacke, weil ich so aufgeschreckt war. „Sie sind da!“, rief ich begeistert.
Von diesem Moment an gab es kein Halten mehr. Wir sassen auf dem Bett, völlig gebannt von dem, was sich vor unseren Augen abspielte. Die Nordlichter tanzten über den Himmel, formten Bögen, schlängelten sich, lösten sich auf und erschienen in neuen, atemberaubenden Mustern. Und das Beste: Wir konnten das gesamte Spektakel direkt vom Zimmer aus beobachten – ohne Kälte, ohne Kamera-Setup, einfach nur wir und die Natur.
Es ist schwer, das Erlebnis in Worte zu fassen. Diese Bewegungen am Himmel, das scheinbar lebendige Licht, das sanft über die Landschaft wandert – es fühlt sich fast surreal an. Und anders als viele Bilder im Internet, die oft stark bearbeitet oder sogar mit KI erstellt sind, sahen wir es in seiner echten, unverfälschten Schönheit. Wir hatten nur unsere Handys dabei, denn für uns geht es nicht um professionelle Fotos, sondern um Erinnerungen. Erinnerungen an einen Moment, der so viel kraftvoller ist, wenn man ihn mit eigenen Augen sieht.
Für 45 Minuten sassen wir da, einfach nur staunend. Dann verblasste das Licht langsam, und die Dunkelheit übernahm wieder die Kontrolle über den Himmel. Doch das, was wir gesehen hatten, war ein Geschenk – eines dieser Erlebnisse, die man für immer im Herzen trägt.
Die Magie des Nordens hatte uns wieder einmal in ihren Bann gezogen. Und das Abenteuer ging weiter …
Zwischen Eis, Schnee und der geplatzten Hundeschlitten-Tour
Die Nacht brachte Neuschnee – und nicht zu knapp. Am Morgen war unser Auto ordentlich eingeschneit, doch wie immer übernahm Jasmin routiniert das Ausbuddeln. Es ist faszinierend, wie schnell Schnee zur Normalität wird, wenn man sich im Norden aufhält. Kaum war das Auto wieder startklar, machten wir uns auf den Weg zurück nach Norwegen. Unser Ziel war die Erkundung der Strecke zur Hundeschlitten-Tour, die für den nächsten Tag geplant war.
Wir sind keine Fans von organisierten Touren in grossen oder kleinen Bussen – Jasmin fährt einfach zu gut, als dass wir uns gerne chauffieren lassen. Also wollten wir nicht unvorbereitet am nächsten Morgen losfahren, sondern schon einmal die Route abfahren. So konnten wir sicherstellen, dass wir am richtigen Ort ankommen und keine unvorhergesehenen Überraschungen auf uns warteten.
Die Hundeschlitten-Tour, auf die wir uns so gefreut hatten, sollte diesmal anders werden als unsere Erfahrung in Island. Dort waren wir bloss Passagiere, sassen warm eingepackt im Schlitten und wurden von einem erfahrenen Musher durch die Landschaft kutschiert. Diesmal jedoch sollten wir selbst die Musher sein, die Hunde lenken, mit ihnen durch den Schnee gleiten – ein echtes Abenteuer. Die geplante Strecke sollte etwa eineinhalb Stunden dauern.
Doch dann kam das Tauwetter. Regen setzte ein, die Strassen verwandelten sich in spiegelglatte Eisflächen. Auf dem Parkplatz hätten wir direkt Schlittschuhe anschnallen können, so rutschig war der Untergrund. Und je mehr wir darüber nachdachten, desto klarer wurde uns, dass die Bedingungen für eine sichere Hundeschlitten-Fahrt alles andere als ideal waren.
Nach langem Überlegen entschieden wir uns schliesslich, die Tour abzusagen – schweren Herzens. So sehr ich mich auf dieses Erlebnis gefreut hatte, ging unsere Sicherheit vor. Jasmin hatte sich kurz vor der Reise noch stark am Ellenbogen verletzt – natürlich, ohne zum Arzt zu gehen –, und das Risiko, auf dem eisigen Untergrund zu stürzen oder die Kontrolle über den Schlitten zu verlieren, war einfach zu gross.
Hinzu kam, dass wir vom Veranstalter kaum Informationen bekommen hatten, was genau auf uns zukommen würde. Wie viele Hunde ziehen den Schlitten und wie schnell würden die Hunde laufen? Wir wussten es nicht, und ohne Erfahrung auf glatten Pisten wollte ich nicht eineinhalb Stunden lang durch unberechenbares Gelände gleiten.
Es war eine Entscheidung, die mir nicht leichtfiel. Ich träume schon seit Jahren von einer echten Hundeschlitten-Fahrt, habe unzählige Male das legendäre Iditarod-Rennen im Fernsehen verfolgt – sozusagen das „Couch-Fussballspiel“ der Hundeschlitten-Welt. Doch wie im Sport gilt auch hier: Theorie und Praxis sind einfach zwei verschiedene Dinge.
Also verabschiedeten wir uns vorerst von diesem Traum und konzentrierten uns darauf, unsere Reise sicher und unfallfrei fortzusetzen. Und wer weiss – vielleicht würde sich eines Tages eine neue Gelegenheit für eine Hundeschlitten-Tour ergeben, unter besseren Bedingungen.
Denn eines ist sicher: Der Norden hat noch viele Abenteuer für uns parat.
Ruhige Tage und magische Nächte
Der Donnerstagabend versprach erneut eine spektakuläre Nordlichternacht. Die Vorhersagen waren vielversprechend, doch ein Schleier aus Wolken lag über dem Himmel. Aber als ewige Optimisten gaben wir die Hoffnung natürlich nicht auf. Nach dem späten Abendessen machten wir uns auf den Weg zurück zum Zimmer, als Jasmin plötzlich nach oben schaute und staunte: „Wow, da sind sie!“
Und tatsächlich – dort am Himmel erschien eine Formation, wie wir sie so noch nie gesehen hatten. Ein beeindruckendes Leuchten, das sich wie ein lebendiges Gemälde über uns erstreckte. Sofort machten wir uns auf den kurzen Weg in die Natur, nur fünf Minuten entfernt vom Hotel, um die Lichter ungestört zu beobachten.
Dort trafen wir auf eine Gruppe Holländer, die etwas skeptisch waren: „Sieht man da wirklich was? Existieren die wirklich?“ Wir lachten, denn genau in diesem Moment entfaltete sich das Nordlicht in seiner ganzen Pracht. Doch während wir fasziniert nach oben blickten, hatten sie es verpasst. Einer der Holländer kam später zu uns und zeigte uns ein Foto auf seinem Handy – ein grünes Leuchten. „Und, was sagt ihr? Ist das ein Nordlicht?“ Wir warfen einen Blick darauf und mussten grinsen: „Nein, das ist die Leuchtreklame der Tankstelle.“ Eine sehr witzige Situation.
Am Freitag genossen wir einen entspannten Tag – ohne Hundeschlitten-Tour, aber mit der Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wir erkundeten die Umgebung, wanderten ein wenig durch die verschneiten Hügel und entdeckten etwas Unerwartetes: kleine, dunkle Beeren, die trotz der eisigen Temperaturen noch an den Sträuchern hingen. Später fanden wir heraus, dass es sich um Krähenbeeren handelte – ein überraschender Fund bei Temperaturen um die minus 25 Grad.
Am Abend gönnten wir uns an der Bar einen Espresso Martini, bevor wir uns wieder auf den Weg machten, um das nächste Nordlichtspektakel zu erleben. Die Vorhersage war grandios – und diesmal hielt der Himmel, was er versprach.
Hinter dem Hotel führte ein gut begehbarer Pfad, der eigentlich für Schneemobile gedacht war. Hier entschieden wir uns übrigens bewusst gegen eine geführte Schneemobil-Tour. Mit 10 oder 20 anderen in einer Kolonne durch die Gegend zu fahren, entsprach einfach nicht unserer Vorstellung von Abenteuer. Stattdessen nutzten wir die perfekt präparierten Spuren für einen bequemen Fussmarsch hinaus in die Dunkelheit.
Dann begann das Spektakel. Die Nordlichter zeigten sich in einer Intensität, die uns sprachlos machte. Sie tanzten über den Himmel, mal in zarten Bögen, dann wieder in wild pulsierenden Wellen. Es war einfach magisch. Und je länger wir dort standen und beobachteten, desto bewusster wurde uns, wie unglaublich viel Glück wir hatten.
Wir hörten von Menschen, die seit zehn Jahren regelmässig nach Lappland reisen und noch nie das Glück hatten, die Nordlichter live zu erleben. Und wir? Wir hatten sie in dieser einen Woche gleich mehrmals gesehen – und das in einer atemberaubenden Intensität. Ein zauberhaftes Geschenk der Natur, das uns tief berührte.
Langeweile gibt es bei uns nicht. Wir erleben, wir diskutieren, wir lachen und wir geniessen das Leben!! Ob es das Beobachten von Nordlichtern, das Erkunden unbekannter Orte oder das gemeinsame Entwickeln neuer Ideen ist – diese Momente gemeinsam als Paar zu erleben, ist unbezahlbar.
Der Norden meinte es weiterhin gut mit uns. Am Sonntagabend, zum vierten Mal in sieben Tagen, hatten wir das Glück, die Nordlichter zu sehen. Wieder machten wir uns auf den Weg, liefen die mittlerweile vertraute Schneemobilpiste hoch und bereiteten uns auf das Spektakel vor. Doch diesmal fiel uns etwas auf: Während in Island oder bei anderen Touren oft das halbe Hotel hinausgerannt war, um die Lichter zu bestaunen, waren wir diesmal die einzigen draussen.
Vielleicht waren die anderen alle auf organisierten Touren unterwegs, oder sie hatten nach mehreren Tagen die Hoffnung aufgegeben? Für uns war es ein weiteres magisches Erlebnis – und diesmal hatte Jasmin eine geniale Idee: Anstatt den Selfie-Modus zu nutzen, drehte sie die Kamera, sodass wir mit den Nordlichtern im Hintergrund einige beeindruckende Aufnahmen machen konnten – die sehen cool aus, nicht?!? Die Bilder sahen fast zu perfekt aus, als wären sie in einem Fotostudio entstanden. Doch nein – sie waren mitten in der Natur aufgenommen, unter dem offenen, tanzenden Himmel des Nordens.
Nach einer Woche in Finnland machten wir uns am Montagmorgen auf den Weg zurück nach Tromsø. Wir hatten mit einem Schneesturm gerechnet, doch stattdessen verabschiedete uns Finnland mit einem sonnigen Morgen. Die Strassen waren gut befahrbar, und die Landschaft wirkte fast friedlich unter der klaren, kalten Luft. Doch je näher wir Tromsø kamen, desto mehr änderte sich das Wetter: Regen und Starkwind begrüssten uns in Norwegen.

Unsere neue Unterkunft für die nächsten Tage war diesmal kein Hotel, sondern eine Wohnung mit spektakulärem Blick, passend benannt: Top View Tromsø. Und genau das war es auch!
Unsere Wohnung lag direkt am Hafen, mit einem Ausblick, der kaum schöner sein konnte:
- Die beeindruckende Eismeerkathedrale auf der anderen Seite der Brücke,
- die mächtige Tromsø-Brücke, die sich über das Wasser spannt,
- und direkt vor uns das geschäftige Treiben am Hafen.
Besonders faszinierend war es, ein Havila-Schiff zu sehen – eine Begegnung, die Erinnerungen weckte. Vor genau einem Jahr waren wir hier nach unserer Hurtigruten-Tour angekommen. Und nicht nur das: Auf genau diesem Schiff hatten wir damals auf der Brücke unsere Verlobung gefeiert.
Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Ich hatte die Reise ohne diesen Zusammenhang geplant, und jetzt, ein Jahr später, standen wir hier – am gleichen Ort, mit den gleichen Gedanken, aber auf einer neuen Reise.
Es sind diese kleinen, unerwarteten Momente, die das Leben so besonders machen. Und der Norden? Der bleibt für uns weiterhin ein Ort der Magie, der Abenteuer und der Erinnerungen.
Tromsø ist eine Stadt mit einem besonderen Charme. Trotz der nassen Strassen und des stürmischen Wetters spazierten wir durch die kleinen Gassen, besuchten einige Cafés und genossen die Atmosphäre. Es ist immer wieder faszinierend, wie viel Leben in dieser Stadt herrscht – sei es durch die Einheimischen oder die zahlreichen Reisenden, die den Norden erkunden wollen.
Unser letzter Abend in Tromsø war nochmal etwas Besonderes. Auch wenn keine Nordlichter in Sicht waren, hatten wir trotzdem das Gefühl, dass sich dieser Trip perfekt abgerundet hatte. Wir hatten so viele besondere Momente erlebt – von den magischen Auroras, den beeindruckenden Landschaften bis hin zu unseren eigenen kleinen Abenteuern auf den Strassen des Nordens.
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